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Abriss & Erhalt

Industriekultur - Montanindustrie

Industriekultur - Montan-industrie

Industriekultur zwischen Abriss und Erhalt

Diese von 2022 bis 2024 entstandene Themenserie mit Bildern von ehemaligen Montanindustriestätten setzt sich mit dem Umgang mit unserem industriekulturellen Erbe im Spannungsfeld zwischen Abriss und Erhalt auseinander.

Während Teile unseres industriellen Erbes als Industriedenkmäler oder durch Umnutzung bewahrt werden, werden andere abgerissen oder geraten in Vergessenheit. Der Umgang mit unseren Industriekulturstätten war und ist dabei regional sehr unterschiedlich.

Der Diskurs über den „richtigen“ Umgang mit unserem industriellen Vermächtnis ist also unverändert aktuell, sowohl in Deutschland als auch auf europäischer Ebene.

Zum Betrachten der Bilder bitte die einzelnen Werkgruppen öffnen:

Werkgruppe "ZU SPÄT?"

Die Werkgruppe „Zu spät?“ zeigt im Sinne einer Retrospektive Bilder von in Abriss befindlichen oder bereits abgerissenen Industriekulturstätten insbesondere aus dem Rheinischen und dem Ibbenbürener Revier.

Mit dem Abriss ehemaliger Industriestätten geht unwiederbringlich ein Teil unseres industriellen Erbes für die jetzige, aber auch zukünftige Generationen verloren.

Mit der Frage „Zu spät?“ lädt der Fotograf zur Reflexion darüber ein, ob es wirklich richtig ist, unser industriekulturelles Erbe abzureißen, um Platz für Neues zu schaffen, oder ob es nicht sinnvoller wäre, zumindest einen Teil unseres industriekulturellen Erbes für die Nachwelt zu erhalten.

Nach der Konfrontation mit dem Abriss und dem daraus folgenden „Nichts“ zeigt die zweite Werkgruppe „Die Wahl“ Bilder von vergessenen Orten. Hierbei handelt es sich sowohl um echte vergessene Orte (Lost Places) als auch um Orte, die zwar verlassen, aber nicht wirklich vergessen wurden, da sie sich in umzäunten und gesicherten Bereichen befinden.

Denn nach Ansicht des Fotografen sind es genau diese Orte sowie die wenigen noch im Restbetrieb befindlichen, bei denen wir noch „Die Wahl“ haben, ob wir diese Industriekulturstätten abreißen oder für die Nachwelt erhalten wollen.

Die Bilder offenbaren dabei den speziellen Charme des morbiden Charakters dieser Orte, der im Gegensatz zu unser häufigen cleanen Welt steht.

Entscheiden wir uns für den Erhalt, so stellt sich die Frage nach der richtigen Form des Erhalts. Mit der Frage „Neues Leben oder Denkmal?“ zeigt der Fotograf in zwei Werkgruppen auf, dass Erhalt sehr unterschiedliche Formen annehmen kann.

Industriestätten kann durch eine Umnutzung neues Leben eingehaucht oder sie können als Denkmäler erhalten werden. Sie können aber auch als Besucherbergwerke oder Industriemuseen als erlebbare Zeitzeugen ein neues Leben erhalten. In allen diesen Formen können sie modernisiert oder aber authentisch erhalten werden.

Persönliche Wertemaßstäbe und Präferenzen eines jeden einzelnen führen zu unterschiedlichen Ansichten über den „richtigen“ Weg, sodass es nach Ansicht des Fotografen „den richtigen Weg“ nicht gibt, sondern in der Vielfalt die Kraft liegt.

Die abschließende Werkgruppe widmet der Fotograf Industriekulturstätten, die sich der Europäischen Route der Industriekultur angeschlossen haben.

Hierbei handelt es sich sowohl um frei zugängliche Industriekulturstätten als auch um Industriemuseen. Sie alle eint aber das Ziel, unser industrielles Erbe nicht nur zu erhalten, sondern als erlebbare Stätten unserer Industriekultur zu gestalten und so das Wissen um unsere Industriegeschichte für die Nachwelt zu erhalten und heute bei uns nicht mehr vorhandene Industrien erfahrbar zu machen.

Auch hier wird deutlich, dass es sich sowohl um aufwendig restaurierte Industriekulturstätten, aber auch um möglichst authentisch erhaltene und einen gewissen morbiden Charme verströmende Industriekulturstätten handeln kann.